Die Geschichte von Babirye Bridget

Babirye ist ein traditioneller Name der in Uganda bei der Geburt von Zwillingen vergeben wird. Er bedeutet, dass sie ein Mädchen ist und als erste auf die Welt gekommen ist. Sie wird höchst wahrscheinlich im Jahr 2008 geboren und übernimmt bald die Mutterrolle für ihren Zwillingsbruder Kato und den drei Jahre jüngeren Kiza. Ihr Vater verliert schon bald das Interesse an seiner Frau und seinen Kindern und verlässt die Familie ohne sich um weiteren Kontakt zu bemühen. Es ist anzunehmen, dass ihre Mutter aufgrund dieser Abweisung wenig Zuneigung gegenüber ihren Kindern empfindet und in einen ambitionslosen Modus verfällt. Nie hat die Mutter Geld um Essen, Kleidung oder Hygieneartikel zu kaufen. Ihr Zuhause ist ein kleiner, fensterloser Raum aus unverputzten Backsteinen, Boden aus festgetretener Erde und zerrissenem Tuch als Haustür. Wenn die drei Kinder nachts auf dem nackten Boden schlafen, werden ihre Füße und Hände von Ratten angefressen. Babiryes Haut ist von den Zehen bis zur Hüfte über Jahre hinweg entzündet, was dazu führt, dass ihre Beine so schmerzen, dass sie sich freiwillig nie vom Fleck bewegt und weder spricht noch lacht. Sie sitzt Jahre lang nackt und hungrig mit ihren Geschwistern herum und wird ausschließlich davon geprägt, was sie von ihrer Mutter und deren Freunden mitbekommt. Als sich die Lage zuspitzt und das Leben der drei Kinder tatsächlich in Gefahr ist, nehmen eine Tante und die Uroma Babirye und ihre Geschwister bei sich auf. Sie verfügen zwar definitiv nicht über die nötigen Mittel, doch zwingen die Umstände sie zu handeln. Babiryes Mutter nutzt diese Gelegenheit um in die Hauptstadt Kampala zu ziehen und ihre Vergangenheit wie auch ihre Kinder weit hinter sich zu lassen. Die neuen „Eltern“ im Leben der drei Kinder haben ihre eigenen Probleme und sind besorgt über die Zukunft die sie ihnen bieten können. Als Babirye beim Spielen von ihrem Bruder Kato von einem Baum heruntergeschubst wird, bricht sie sich den Oberschenkel und schläft zwei Tage fast ununterbrochen mit hohem Fieber. Nachdem sie seit vier Tagen unter dem Bruch leidet, finden wir sie unter einem Baum sitzend und extrem verängstigt. Noch an diesem Tag nehmen wir sie mit und lassen ihr Bein richten. Den darauffolgenden Monat pflegen wir sie und unterstützen die Heilung danach mit Krankengymnastik. Immer wieder erzählt Babirye uns schreckliche Geschichten von ihrem Zuhause und bittet, sie nicht wieder dort hinzuschicken. Seitdem lebt sie in unserem Haus und geht in den Kindergarten, wo sie Englisch lernt und auf die Schule vorbereitet wird. Sie ist zu einem braven und ehrlichen Mädchen geworden, das ständig redet und fast immerzu lacht. Ihre größte Freude ist es Sonntags ihre schönsten Kleider anzuziehen und von uns zu hören, dass sie wie eine „Mugole“ (Luganda für „Braut“) aussieht.
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